Kostenlos oder zumindest sehr preiswert über das Internet telefonieren – mit diesem Geschäftsmodell mischt der zum Internetmarktplatz gehörende Software-Anbieter Skype seit Jahren die Telekom-Branche auf. Währedn sich Skype bisher auf das Festnetz konzentriert hat, kommen jetzt die Software-Versionen für Mobiltelefone auf den Markt. Seit Dienstag steht jetzt die Version für das Apple-Handy iPhone kostenlos bereit – und sorgt sofort für Aufregung. Die Anwendung auf dem iPhone kann nach bisherigem Zuschnitt nicht in den Mobilfunknetzen, sondern nur mit der lokalen W-Lan-Verbindung genutzt werden. Diese Einschränkung dürfte die anfängliche Begeisterung vieler Kunden bremsen. Zudem verbietet die Deutsche Telekom, deren Tochtergesellschaft T-Mobile das iPhone in Deutschland exklusiv vertreibt, die Nutzung der Software in ihren Netzen – auf der Basis der geltenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen für das iPhone. Eine aktive Sperre des Skype-Verkehrs im Mobilfunknetz ist bisher nicht eingerichtet, könnte aber bei Verdacht für einzelne Nutzer geschaltet werden, heißt es. Bei W-Lan-Verbindungen gilt die Kontrolle als fast unmöglich. Langfristig werden sich die Betreiber aber nach Ansicht von Branchenbeobachtern kaum gegen Internet-Telefonate im Mobilfunk wehren können. So gibt es bereits Skype-Versionen für das Betriebssystem Windows Mobile oder für einige Nokia-Geräte. Zudem hat Nokia schon im Februar angekündigt, dass das Premiumgerät N97 im Herbst mit vorinstallierter Skype-Software angeboten wird. Auch hier wird die Telekom die Nutzung blockieren: Die von T-Mobile angebotenen N97-Geräte werden ohne Skype-Software ausgeliefert.
Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.04.2009
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